Münze: Sesterz des römischen Kaiserreichs, geprägt in Rom zur Zeit von Kaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.)

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Vs.: Umschrift: «M ANTONINVS AVG [TR P XXIII]» (Marcus Antoninus Augustus, Tribunicia Potestate Tertia Vicesima [zum 23. Mal Träger der tribunizistischen Gewalt]). In Linienkreis Porträtbüste nach rechts von Kaiser Marcus Aurelius mit Lorbeerkranz (Symbol des Siegs und Ruhms) auf dem gelockten Haar und Gabelbart.
Rs.: Umschrift: «SALVTI – AVG [COS III]» (Saluti Augustorum, Consul Tertium [zum 3. Mal Konsul]). In Perlkreis Salus, die Göttin der Gesundheit, des Heils und der Wohlfahrt, nach links, die hervorkommende Schlange (Symbol der Heilkunde) mithilfe der Patera (Opferschale, ein Sakralinstrument, Symbol der Pietät gegenüber den Göttern) fütternd, in der Linken Zepter (Symbol für die Herrschaft) haltend, flankiert von «S – C» (Senatus Consultum) (auf Beschluss des Senats).
Marcus Aurelius galt als Denker und Philosoph. Das Porträt auf der Vorderseite der Münze unterstreicht seine Persönlichkeit, da er mit einem «Philosophenbart» abgebildet ist.
Seine Regentschaft war gekennzeichnet von Kriegen und einer Pestebidemie (165–180 n. Chr). Mit der Darstellung auf der Münzrückseite, welche die Heilsgöttin Salus zeigt, propagiert der Kaiser Sicherheit und Wohlbefinden für das Römische Staatswesen.

Das antike Exemplar war im Besitz der Kantonsschule Frauenfeld, die 1853 eröffnet wurde und im 19. Jh. eine Sammlung pflegte, die neben botanischen, zoologischen und ethnografischen auch numismatische Stücke umfasste. Letztere kuratierte der Kantonsschullehrer Josef Büchi (1849–1921), Altphilologe, Althistoriker und Aktuar des Historischen Vereins des Kantons Thurgau, der die Münzensammlung inventarisierte und dazu den ersten Münzkatalog verfasste, in welchem um die 200 Einzelstücke neben der summarischen Registrierung der 155 im Schaarenwald bei Schlatt ausgegrabenen Exemplare beschrieben sind.
168–169 n. Chr.
D. 31.2 mm
Aes, Prägung
T 34633
Josef Büchi, Münzinventar, 1893?, S. 17, Nr. 44.33.

Gustav Büeler, Joseph Büchi (Nachruf) (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 60), 1921, S. 92–94.

Harold Mattingly, Edward Allen Sydenham, Antoninus Pius to Commodus (The Roman Imperial Coinage, Bd. 3), London 1930, Nr. 964.

Sesterz, Römermuseum Schwarzenacker, https://saarland.digicult-museen.net/objekte/18018, aufgerufen am 03.12.2024.
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Porträt, Symbol, Mythologie