Petschaft: Ovaler Siegelstempel der Familie Beuttner von Bischofszell, mit Handhabe

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Vs.: «BEUTTNER», spiegelverkehrt, eingezogenes und tingiertes Familienwappen der Familie Beuttner (viergeteilt, abwechselnd Bienenstock auf silbernen Grund und in Blau Halbfigur eines Mannes mit Lilie in der Hand), überhöht von Bügelhelm mit wallender Helmdecke und Helmzier (Hüftbild eines Mannes mit einer Lilie in der Hand, zwischen zwei Büffelhörnern). Aussen Kettenrahmung.
Rs.: Handhabe aus gedrechseltem schwarz lackiertem Holz, mit balustriertem Schaft und kugelförmigem Griff. Massive ovale Siegelplatte aus Eisen mittels Dorn und einer Messingmuffe mit dem konischen Fuss des Schafts verbunden. Obere Kante der Siegelstempelplatte mittels segmentartiger Einbuchtungen abgeschrägt.
Die Familie Beuttner gehörte im 19. Jh. zu den prominenten Familien in Bischofszell. Johann Albrecht Beuttner (1824–1892) eröffnete 1846 im Haus zum Rebstock eine Apotheke mit Laboratorium und Kräuterkammer. 1883 verkaufte er sein Geschäft an den Berufskollegen Leonhard von Muralt aus Hohentannen.

In der Heraldik bezeichnet der Terminus Tingierung das Verfahren mittels Schraffuren oder Punktierungen die Wappenfarben bei farblosen Wappendarstellungen anzuzeigen. Die heute gültigen Regeln setzten sich erst im Laufe des 17. Jhs. durch, sodass zum Teil bei tingierten Wappendarstellungen aus dieser Zeit noch Abweichungen von den heutigen Regeln vorkommen können.
Mitte 19. Jh.
L. 10.3, B. 2.8, H. 3.4 cm
Eisen, graviert, geschnitten; Messing; Holz, gedrechselt, schellackiert
T 34294
Julius Rickenmann, Thurgauer Wappenbuch, Genf 1940.

Armin Wankmüller, Apotheken und Apothekenwesen des Kantons Thurgau im 19. Jahrhundert (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 102), 1965, S. 51–67.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Persönliche Schreiben, Hauswirtschaft, Kommunikation, Justiz, Heraldik