Petschaft: Ovaler Siegelstempel des Augustinerchorherrenstifts Kreuzlingen, mit Handhabe

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Vs.: «COLLEG: CAN: REG: CREUZLING» spiegelverkehrt, eingezogener Wappenschild mit Segenshand und Tatzenkreuz (Wappen des Augustinerchorherrenstifts Kreuzlingen), in reicher Muschelkartusche mit Voluten, Palmwedeln und Blumengirlanden.
Rs.: Gedrechselter balustrierter Holzgriff auf ovalem, mehrfach profiliertem Fuss, Siegelplatte an ovale Eisenplatte gelötet, welche am Holzgriff geleimt ist, Einkerbung am Fuss des Holzgriffs zur Ausrichtung des Petschafts beim Siegeln.
1125 durch den Konstanzer Bischof Ulrich I. von Kyburg-Dillingen vor den Toren der Stadt Konstanz gegründet, wurde das Augustinerchorherrenstift mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Nach den Verheerungen während des Dreissigjährigen Kriegs (1618–1648) wurde das Kloster, auf Wunsch der Stadt Konstanz, welche verhindern wollte, dass das Kloster wieder als feindlicher, militärischer Stützpunkt verwendet würde, einige hundert Meter landeinwärts verlegt und an heutiger Stelle errichtet. In seiner Blütezeit während des Barocks inkorporierte es 1638 die Propstei Riedern im Schwarzwald. 1848 hob die Thurgauer Regierung das Augustinerchorherrenstift auf und richtete darin das Thurgauer Lehrerseminar ein, aus dem 2004 die Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen (PMS Kreuzlingen) hervorging.
18. Jh.
L. 8.7, B. 2.3, H. 2.8 cm
Messing, graviert, gepunzt; Eisen, geschmiedet; Zwetschge, gedrechselt, geleimt
Mc 123
Anton Hopp, Kreuzlingen (Stift), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.09.2017. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011409/2017-09-19/, aufgerufen am 13.07.2022.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Kloster, Kommunikation, Justiz, Heraldik