Petschaft: Ovaler Siegelstempel, vermutlich der Familie Kober, von Weinfelden, mit Handhabe

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Vs.: Leicht eingezogener und tingierter Wappenschild der Familie Kober (in Blau silbernes Haubeil über grünem Dreiberg, Beilblatt von goldenem Stern durchbrochen) in von Blumengirlanden und Zweigen behängter Muschelkartusche, überhöht von Bügelhelm mit wallender Helmdecke und Helmzier (aus Helmwust wachsender Arm mit Haubeil). Aussen einfache Linienrahmung.
Rs.: Gedrechselter birnenförmiger Holzgriff mit abgesetztem profiliertem rundem Fuss. Ovale Siegelplatte aus Eisen mittels einer Messingmuffe und einem Dorn am Fuss des Holzschafts befestigt.
Die stilistische Ähnlichkeit mit einem Siegelstempel der Familie Forster (Mc 163), welcher mit einem «S» signiert ist und dem Basler Petschaftstecher Johann Ulrich Samson (1729–1806) zugeschrieben wird, lässt die Schaffung dieses Siegelstempels durch den gleichen Petschaftstecher als wahrscheinlich erscheinen.

In der Heraldik bezeichnet der Terminus Tingierung das Verfahren mittels Schraffuren oder Punktierungen die Wappenfarben bei farblosen Wappendarstellungen anzuzeigen. Die heute gültigen Regeln setzten sich erst im Laufe des 17. Jhs. durch, sodass zum Teil bei tingierten Wappendarstellungen aus dieser Zeit noch Abweichungen von den heutigen Regeln vorkommen können.
Vermutlich Samson, Johann Ulrich (1729–1806), Medailleur, Gemmenschneider und Petschaftstecher in Basel
2. Hälfte 18. Jh.
L. 8.7, B. 2.1, H. 2.3 cm
Eisen, graviert; Messing; Strauchgehölz ev. Rosengewächs, gedrechselt
T 26944
Julius Rickenmann, Thurgauer Wappenbuch, Genf 1940.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Persönliche Schreiben, Hauswirtschaft, Kommunikation, Justiz, Heraldik