Petschaft: Querovaler Siegelstempel der kantonalen Verwaltung des Benediktinerklosters Fischingen, mit Handhabe

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Vs.: «VERWALTUNG . / CANTON THURGAU», spiegelverkehrt, im Feld «FISCHINGEN», spiegelverkehrt, oben Raute, unten flache Konsole, Rahmung ovale Einfassung.
Rs.: Handhabe aus achteckigem, schlankem Schaft mit ansatzweise polygonalem Fuss auf ovaler Bodenplatte, an welcher die ovale Siegelplatte aus Messing angelötet ist, am Schaft «C C» eingeschlagen. (Wohl Initialen des Schmids, der die Handhabe hergestellt hat).
Die Benediktinerabtei Fischingen wurde kurz vor 1138 durch den Konstanzer Bischof Ulrich II. gegründet und durch Mönche des Konstanzer Klosters Petershausen besiedelt. Besonders im 13. Jh. und während der Barockzeit erlebte das Kloster eine Blütezeit. 1848 erfolgte seine Aufhebung. Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm der katholische Männerverein St. Iddazell ab 1879 das ehemalige Kloster und richtete darin ein Waisenhaus und später ein Kinderheim ein. 1976 erfolgte die Umwandlung in eine Sonderschule. 1977 wurde in den Konventsgebäuden, die weiterhin dem Verein St. Iddazell gehörten, wieder ein Benediktiner-Priorat eingerichtet.
1836–1848
L. 6.5, B. 2.6, H. 2.3 cm
Messing, graviert, punziert; Eisen, gegossen, geschmiedet; gelötet
Mc 138
Conrad Kuhn, Geschichte der thurgauischen Klöster, Fischingen (Thurgovia Sacra, Bd. 2), Frauenfeld 1876, S. 1–139.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, I. Teil 1798–1848 (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 118, 1981), Frauenfeld 1981, S. 5–153.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, II. Teil [1836–1848] (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 119), Frauenfeld 1982, S. 65–248.

Benno Schildknecht, Fischingen (Kloster), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.01.2005. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000301/2005-01-19/, aufgerufen am 22.06.2022.
Schlagwörter: Sphragistik, Kloster, Staatliche Institutionen, Kommunikation, Justiz