Petschaft: Querovaler Siegelstempel der kantonalen Verwaltung des Zisterzienserinnenklosters Kalchrain, mit Handhabe

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Vs.: «VERWALTUNG / KALCHRAIN», spiegelverkehrt, in Querband mit feiner Perleneinfassung, oberes und unteres Feld mit Rautenmuster, umlaufende Perleneinfassung.
Rs.: Handhabe aus hohem, rundem Schaft, abgesetzt von der dicken, ovalen Bodenplatte, Handhabe und Siegelplatte aus einem Stück gearbeitet.
Das Petschaft wurde in den Jahren 1836–1848 verwendet, als der Kanton Thurgau das Frauenkloster Kalchrain unter staatliche Administration stellte und einen Verwalter einsetzte. Mit der definitiven Aufhebung des Klosters 1848 übernahm der Kanton die Klostergebäude und richtete ab 1849 eine Zwangsarbeitsanstalt darin ein. Diese wurde 1942 in eine Arbeitserziehungsanstalt umgewandelt, das heutige Massnahmenzentrum Kalchrain.
1836–1848
L. 8.1, B. 2.7, H. 2.4 cm
Eisen, gegossen, geschmiedet, graviert, punziert
Mc 136
Conrad Kuhn, Geschichte der thurgauischen Klöster, Die thurgauischen Frauenklöster (Thurgovia Sacra, Bd. 3), Frauenfeld 1883, S. 45–76.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, I. Teil 1798–1848 (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 118, 1981), Frauenfeld 1981, S. 5–153.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, II. Teil [1836–1848] (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 119), Frauenfeld 1982, S. 65–248.

Maria Marcella Kugler, Kalchrain, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.06.2012. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012155/2012-06-12/, aufgerufen am 22.06.2022.
Schlagwörter: Sphragistik, Kloster, Staatliche Institutionen, Kommunikation, Justiz