Petschaft: Querovaler Siegelstempel der staatlichen Verwaltung des Zisterzienserinnenklosters Tänikon, mit Holzgriff

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Vs.: «VERWALTUNG . / . . . / DÄNIKON .», spiegelverkehrt, in Querband, oberes und unteres Feld mit Rautenmuster, Rahmung aus feiner Perleneinfassung.
Rs.: Gedrechselter pilzförmiger Holzgriff mit balustriertem Fuss, an welchem die ovale Siegelplatte aus Messing mittels einem runden Zwischenstück ebenfalls aus Messing befestigt ist.
Das Zisterzienserinnenkloster Tänikon wurde um 1249 von den Herren von Bichelsee gestiftet. 1848 durch die Thurgauer Regierung aufgehoben, schlossen sich in den folgenden Jahren die Nonnen von Tänikon, Kalchrain und Feldbach zur neuen Klostergemeinschaft Mariastern in Gwiggen im österreichischem Voralberg zusammen.

Das Petschaft wurde in den Jahren 1836–1848 verwendet, als der Kanton Thurgau das Kloster Tänikon unter staatliche Administration stellte und einen Verwalter einsetzte. Bereits ab 1836 wurde damit begonnen, Klosterbesitz zu veräussern. Mit der definitiven Aufhebung des Klosters 1848 wurden in den folgenden Jahren auch die Klostergebäude und das Klostergut veräussert.
1836–1848
L. 6.9, B. 2.3, H. 1.9 cm
Messing, graviert, punziert; Buchsbaumholz, gedrechselt
Mc 137
Conrad Kuhn, Geschichte der thurgauischen Klöster, Die thurgauischen Frauenklöster (Thurgovia Sacra, Bd. 3), Frauenfeld 1883, S. 375–416.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, I. Teil 1798–1848 (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 118, 1981), Frauenfeld 1981, S. 5–153.

Alois Schwager, Die Klosterpolitik des Kantons Thurgau 1798–1848, II. Teil [1836–1848] (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 119), Frauenfeld 1982, S. 65–248.

Herbert Zehnder, Tänikon, Gerichtstätte, Zisterzienser Frauenkloster, Gerichtsherrschaft, Kirchgemeinde, Forschungsanstalt, Winterthur 1992.

Erich Trösch, Tänikon, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008160/2013-12-03/, aufgerufen am 22.06.2022.
Schlagwörter: Sphragistik, Kloster, Staatliche Institutionen, Kommunikation, Justiz