Petschaft: Runder Siegelstempel der Familie Forster von Arbon, ehemals Muolen, mit Handhabe

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Vs.: Tingiertes Familienwappen der Familie Forster (grüner Lindenzweig über Dreiberg auf goldenem Grund), bekrönt von Bügelhelm mit wallender Helmdecke und Helmzier (Hüftbild eines Bauers mit je einem Lindenzweig in den Händen). Der geschwungene Schild zwischen Steuerruder (Attribut der Fortuna bzw. des Handels) und Palmzweig wird zusätzlich von Blumengirlanden eingefasst. Rechts im Feld zwischen Palmzweig und Blumengirlande Initiale «S», spiegelverkehrt. Aussen einfache Linienrahmung.
Rs.: Gegossene eiserne Handhabe aus runder Deck- und Bodenplatte, welche durch einen schmalen runden Schaft miteinander verbunden sind. Oben und seitlich jeweils eine runde Vertiefung, die möglicherweise zum Einsetzen eines hölzernen Griffes diente. Siegelplatte aus Messing an den Fuss des eisernen Schafts gelötet.
In der Heraldik bezeichnet der Terminus Tingierung das Verfahren mittels Schraffuren oder Punktierungen die Wappenfarben bei farblosen Wappendarstellungen anzuzeigen. Die heute gültigen Regeln setzten sich erst im Laufe des 17. Jhs. durch, sodass zum Teil bei tingierten Wappendarstellungen aus dieser Zeit noch Abweichungen von den heutigen Regeln vorkommen können.

Samson, Johann Ulrich (1729–1806), Medailleur, Gemmenschneider und Petschaftstecher in Basel
um 1760/1770
L. 3.3, D. 4 cm
Messing, graviert, punziert; Eisen, gegossen, geschmiedet, gelötet
Mc 163
Leonard Forrer, Biographical Dictionary of Medallists, Coin, Gem, and Seal-Engravers, Mint-Masters, & c., Ancient and Modern with references to their works, B.C. 500 – A.D. 1900, London 1902–1930, Bd. 5, S. 321–322 (Johann Ulrich Samson, mit falschem Sterbejahr).

Julius Rickenmann, Thurgauer Wappenbuch, Genf 1940.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Persönliche Schreiben, Hauswirtschaft, Kommunikation, Justiz, Heraldik