Petschaft: Runder Siegelstempel der Metzgerzunft in Frauenfeld, mit Handhabe

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Vs.: «SIGIL DER METZGEREN ZU FRAUENFELD» in Spruchband, spiegelverkehrt, in reicher Rocaille-Kartusche mit Palmwedeln und Blumengirlanden zweigeteilter und tingierter (unteres Wappenfeld mit vertikaler Schraffur) Wappenschild der Metzgerzunft von Frauenfeld, mit einem Rind im oberen Wappenfeld und einem Schaf im unteren. Aussen Schnurrand.
Rs.: Handhabe bestehend aus achteckigem schlankem Schaft mit polygonalem Fuss auf runder Bodenplatte. Am Fuss des Schafts und am Rand der Bodenplatte nachträglich eingeschnittener Doppelstern als Hilfsmittel zur korrekten Ausrichtung des Petschafts beim Siegeln.
Die Zunft der Metzger in Frauenfeld wurde 1761 gegründet.

In der Heraldik bezeichnet der Terminus Tingierung das Verfahren mittels Schraffuren oder Punktierungen die Wappenfarben bei farblosen Wappendarstellungen anzuzeigen. Die heute gültigen Regeln setzten sich erst im Laufe des 17. Jhs. durch, sodass zum Teil bei tingierten Wappendarstellungen aus dieser Zeit noch Abweichungen von den heutigen Regeln vorkommen können.
ab 1761/18. Jh.
L. 8.9, D. 3.6 cm
Messing, graviert, punziert; Eisen, gegossen, geschmiedet, gelötet
Mc 143
Beat Gnädinger, Gregor Spuhler, Frauenfeld, Geschichte einer Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, Frauenfeld 1996, S. 16.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Gewerbe, Beruf, Kommunikation, Justiz, Heraldik