Petschaft: Runder Siegelstempel eines Grafs und Barons von Zimmern in Norwegen, mit Handhabe

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Vs.: «(Rosette) I. M. COMES, ET L. BARO DE CIMBRIA, IN NORVEGIA, EQUES, ET D. MANNI, A., S., ETC:» spiegelverkehrt, auf Konsole, von zwei Löwen gehaltener tingierter (waagrechte Schraffuren im Wappenfeld) Wappenschild der Grafen von Zimmern (Löwe mit Hellebarde), darüber bekrönter Ritterhelm, unter Konsole Ordensband mit Ordenskreuz.
Rs.: Handhabe aus achteckigem, schlankem Schaft mit polygonalem Fuss auf runder Bodenplatte.
Das Adelsgeschlecht der Herren von Zimmern (ab 1538 Grafen) gehörte zu den wichtigsten Adelsfamilien im südwestdeutschen Raum. Zu diesem Adelsgeschlecht, welches jedoch bereits 1594 im Mannesstamm ausstarb, gehörte auch Katharina von Zimmern (1478–1547), die letzte Äbtissin der Fraumünsterabtei in Zürich.

Der einstige Inhaber des vorliegenden Siegelstempels beruft sich sowohl in der Umschrift mit der Titulatur «COMES, ET L. BARO DE CIMBRIA» als auch mit dem Wappen (Löwe mit Hellebarde auf blauem Grund) direkt auf das bereits 1594 im Mannesstamm ausgestorbene süddeutsche Grafengeschlecht von Zimmern.

In der Heraldik bezeichnet der Terminus Tingierung das Verfahren mittels Schraffuren oder Punktierungen die Wappenfarben bei farblosen Wappendarstellungen anzuzeigen. Die heute gültigen Regeln setzten sich erst im Laufe des 17. Jhs. durch, sodass zum Teil bei tingierten Wappendarstellungen aus dieser Zeit noch Abweichungen von den heutigen Regeln vorkommen können.
18. Jh.
L. 12, D. 4.8 cm
Messing, graviert, punziert; Eisen, geschmiedet, gelötet
Mc 146
Zimmern (Adelsgeschlecht); https://de.wikipedia.org/wiki/Zimmern_(Adelsgeschlecht), aufgerufen am 29.11.2023.

Barbara Helbling, Zimmern, Katharina von, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.04.2021. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026577/2021-04-16/, aufgerufen am 29.11.2023.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Herrschaft, Kommunikation, Justiz, Heraldik