Quaste mit Anhänger der Studentenverbindung «Helvetia III» in Heidelberg, aus dem Nachlass von Carl Vogler (1840–1895) von Frauenfeld, Kassenwart der Verbindung

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Aufschrift auf Vorderseite: «Helvetia sei's Panier!» (Schlachtruf der Verbindung), «Patrum manes nobiscum!» (Geister der Väter steht uns bei!), «18 xxxlx 59», «vll» (Die Heidelberger Studentenverbindung «Helvetia III» wurde am 29.7.1859 gegründet).

Rückseite: Zirkel der «Helvetia III», «C Caviezel», Zirkel der
«Tiguringia», «+ XX», Zirkel der «Helvetia III», «+ X s/r. l. Kneipe d. 31 Decbr. 1860 RC».
(Der Schweizer Student Carl Caviezel, Consenior bei der «Tiguringia», Senior bei der «Helvetia III» in Heidelberg schenkte das Objekt «seiner lieben Kneipe» am 31. Dezember 1860; «RC» steht für Ruperto Carola, die Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg).
Die Schweizer Studentenverbindung «Helvetia III» wurde 1859 in Heidelberg gegründet. Bereits 1862 wurde sie mangels aktiver Mitglieder suspendiert, das heisst bis zu einer allfälligen Neugründung stillgelegt. Vermutlich gelangte der Anhänger damals mit weiteren Gegenständen, die der «Kneipe» übertragen wurden, an Carl Vogler zur Verwahrung bis zu einer Neugründung der Verbindung.
«Kneipe» bezeichnet in der Sprache der Verbindungsstudenten eine rituelle Bier-Veranstaltung und ist zugleich auch die Lokalität, in der diese Veranstaltung stattfindet.
Bis heute ist es in Studentenverbindungen üblich, Gegenstände der «Kneipe» zu widmen, die dann zum Kneipeninventar zählen und nicht veräussert werden dürfen. Diese Objekte sind mit den Farben oder dem Wappen der Verbindung verziert.

Karl Caviezel aus Chur, geboren in Riga (1836–1897), studierte in Zürich (Consenior bei der Studentenverbindung «Tiguringia»), später in Heidelberg (Senior bei der «Helvetia III»). Er war Oberst der Schweizer Armee, Sekretär der kantonalen bündnerischen Polizeidirektion, Weingrosshändler und schliesslich Schweizer Konsul in Riga.
Carl Vogler wurde nach seinem Studium Oberrichter, Thurgauer Gross- und Regierungsrat sowie Oberst in der Schweizer Armee.
Sein Sohn Otto vermachte das Objekt 1936 dem Museum.
1860
L. 80, B. max. 6 cm
Porzellan, bemalt; Woll-, Seiden- und Metallfaden; Holz
Alt 2717
Schlagwörter: Persönliche Accessoires, Vereinswesen, Bekleidung Mann