Runder Gebäckmodel: Schreitender Hirsch im Wald, sogenannter gerader Achtender, aus dem Haushalt der Familie Müller in Frauenfeld

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  Rückseite mit Brandzeichen

Hirsch umgeben von eiförmigen Blättern mit erhabenen Blattadern und eingerollten Gläsern, Rahmung aus umlaufender Rille.

Rückseite mit Brandzeichen.

Pressform für Marzipandekor auf Torten und Lebkuchen oder für Anisbrot.
Der Hirsch gilt als Sinnbild der männlichen Fruchtbarkeit, des Wachstums und des langen Lebens.

Brandzeichen auf der Modelrückseite verweisen auf den Eigentümer der Gebäckform. Denn der Model wurde beim Feinbäcker deponiert, der damit für den Eigentümer Konfekt modellierte. Um die Formen den Auftraggebern zuweisen zu können, versah man sie mit Brand- bzw. Ritzzeichen, welche häufig die Initialen, manchmal auch das Familienwappen zeigen.
16. Jh.
D. 8.5, T. 1.7 cm
Ahorn, stirnseitig geschnitzt
T 8931
Alte Zürcher Gebäckmodel, Katalog zur Ausstellung im Haus zum Rechberg Zürich, Zürich 1970, S. 28 u. 41, Nr. 13.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 149–151.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Essen, Gerät, Tier