Schwerer Steinschlosskarabiner für die Jagd, Vorderlader

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Runder glatter Lauf, hintere Laufhälfte oktogonal, Übergang mit quer zum Lauf stehenden Rillen. Laufmündung trichterförmig erweitert. Visiereinschnitt auf Laufangel. Linsenkorn aus Messing. Messinggarnitur mit drei Ladestockpfeifen mit profilierten Kanten und Wandung mit Lanzetten, geschweifter Abzugsbügel, geschweiftes Seitenblech, Kolbenkappe. Stiftbefestigung des Laufs. Gravierter geschwärzter und geschnittener Dekor in Form von Blättern und Voluten auf der Verlängerung der hinteren Ladestockpfeife, auf den Abzugsbügelblättern sowie dem Seitenblech. Kolbenkappe mit blattförmiger Verlängerung und gravierter Tulpe. Hinter Laufangel blattförmige Applikation aus Messing. Schlossplatte mit gerundeten Kanten, S-förmigem Hahn, pilzförmig geschlitztem Schraubenkopf des Hahns, Batteriefeder mit blattförmigem Ende. Auf Schloss gemeisselte Darstellung zweier spielender Bären. Vollschaft in Form eines Schützenschafts (optimales festes Anlegen des Schaftbodens an der Achsel), mit schwerem Kolben und mit erhaben geschnitzter Rahmung der Ladestockpfeifen, der Schlossplatte, des Seitenblechs und der Laufangel. Befestigung für den Tragriemen in Form eines grossen Knopfs am Kolben und eines Bügels am Vorderschaft. Hölzerner Ladestock.
Das Steinschloss, ein seit dem 16. Jh. gebräuchlicher Zündmechanismus für die Treibladung, wurde im 17. Jh. soweit optimiert, dass seine Handhabung im Gegensatz zum Luntenschloss kaum mehr vom Wetter abhängig war. Deshalb kamen Steinschlossgewehre nicht nur im militärischen Bereich, sondern immer häufiger auch bei der Jagd zum Einsatz.
um 1700
L. 106 cm, Lauf L. 71.5 cm
Stahl, Eisen, Messing, Nussbaumholz
Wg 462
Peter H. Kunz, Technische Entwicklung der Feuerwaffe 1200 bis 1900, Eine Zusammenfassung der wichtigsten historischen und technischen Daten in Texten, Zeichnungen und Bildern, Zürich 2008, S. 303–304, Abb. 11 – 56.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Jagd, Waffen, Tier