Spitzenschnittbild mit Malerei: Kleines Andachtsbild mit betender Frau, aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit.

In feinem Rankenwerk ovales Bildmedaillon mit Frau in blauem Kleid und weisser Haube, die Hände zum Gebet gefaltet.
Darunter Roccaillenkartusche mit Aufschrift: «Selig sind, die reines Herzen sind, dan sie werden Gott anschauwen!»
Spitzenbilder entstehen durch Schnitte, Stichelung und Nadelung von Pergament oder Papier, wobei als Vorbilder feine Stoffspitzen dienen. Ihre Bezeichnung beruht daher einzig auf der ästhetischen Ähnlichkeit zur textilen Vorlage.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
2. Hälfte 18. Jh.
H. 7.7, B. 5.5 cm
Büttenpapier, bemalt, geschnitten, beschriftet
T 22125
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982, S. 16, Abb. 5.

Hans Gärtner, Andachtsbildchen, Kleinode privater Frömmigkeitskultur, München 2004, S. 52–65.
Schlagwörter: Malerei, Handarbeit, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kloster