Uniform eines Schweizergardisten der päpstlichen Leib- und Palastwache im Vatikan aus der Zeit des Pontifikats von Papst Leo XIII. (1878–1903)

Rock und Hose mit Streifen in den Hauptfarben Gelb und Dunkelblau. Rock mit einer Reihe von neun in Rot und Gelb überzogenen Knöpfen. Ärmel mit aufgenähten roten Puffen und mit Wülsten auf der Achselnaht in den Hauptfarben. Auf beiden Brustseiten rechteckige, rote Tuchstreifen. Weicher umlaufender 3 cm hoher Stehkragen mit gelbem Stoff gefüttert und mit zwei Metallhaken zum Schliessen. Innenfutter aus weissem Zwilch und hellblauem Stoff mit Zahlenstempel «1886 88» (Datierung). Rote Ärmelaufschläge mit zwei Knöpfen. Rechts und links der Knopfreihe rotes Band mit gelben Stickereien (auf der historischen Abbildung umgekehrt). Leicht pludrige Hose aus rotem Stoff mit schwarzen und gelben Stoffbändern und mit zwei weissen Knöpfen am Bund hinten sowie weissen Knöpfen für die Hosenträger. Beinkleider (Strümpfe) provisorisch am oberen Teil befestigt und mit socken- bzw. strumpfartigem Abschluss aus Garn gestrickt. Oberer Hosenteil mit weissem Zwilch gefüttert und mit weiterem Zahlenstempel «1886 88».

Gardekleidung im Stil der Renaissance des späten 16. Jhs. Das Gewand wurde nach der Reform von Jules Repond (1853–1933), Oberst der Garde von 1910 bis 1921, durch die heutige Uniform 1915 ersetzt.

Geschenk des Antiquitätensammlers und Bundesrichters Jakob Bachmann (1802–1890) aus Stettfurt an den Historischen Verein des Kantons Thurgau 1897.

1886–1888

Hose: L. 137 cm; Uniformrock: L. 61.5 cm, Brustumfang 92 cm, Armlänge 63.5 cm

Baumwolle, genäht; Metall

T 24192

Jules Repond, Le Costume de la Garde Suisse Pontificale et la Renaissance Italienne, Rom 1917, PL. XL., Fig. 132.

Vincenz Oertle, «Evviva Garibaldi», Gardeoberst Repond brachte die päpstlichen Hellebardiere auf Vordermann, in: Schweizer Soldat, Heft 6, 1997, S. 28–29.

Schlagwörter: Textilien, Bekleidung Mann, Militaria, Kirche