Weihwasserbecken mit polychromer Darstellung des Gnadenbildes von Einsiedeln

zurück

Becken mit rundbogenförmigem Schild aus gestanztem versilbertem Kupfer, Einfassung mit Rosenstrauchmotiv, oben Ringöse, unten gläsernes facettiertes Weihwasserbecken in Metallreif mit Rosenzweigmotiv, in der Rundbogenöffnung farbige Abbildung des Gnadenbildes von Einsiedeln mit Behang (Gewand) in Strahlen- und Wolkenkranz, darunter Klosterplatz mit der Abteikirche und der Kolonnade, dazwischen in gotischer Frakturschrift «M. Einsiedeln», von durchsichtiger Kunststoffscheibe geschützt.
Das 934 gegründete Kloster entwickelte sich im Laufe des Spätmittelalters zum wichtigsten Marienwallfahrtsort der Schweiz. Neben der privaten Andacht unzähliger Pilger steigerten die Standeswallfahrten eidgenössischer Orte dessen Ausstrahlung. Während Jahrhunderten bildete Einsiedeln das religiöse Zentrum der katholischen Orte. Der Bau der Eisenbahnlinien Wädenswil-Einsiedeln (1877) und Rapperswil-Goldau (1939) liessen die Zahl der Pilgerfahrten nach Einsiedeln noch weiter in die Höhe schnellen. Seine Beliebtheit als Wallfahrtsziel konnte Einsiedeln bis heute bewahren.

Weihwasserbecken solcher Art waren früher in katholischen Haushalten weit verbreitet. Neben dem Türeingang auf Ellbogenhöhe angebracht boten sie der eintretenden Person die Möglichkeit, ihre Finger mit Weihwasser zu benetzen und sich damit zu bekreuzigen in Gedächtnis an die Taufe, Vorbereitung zum Gebet oder als Segensritual.
um 1930/1940
H. 13, B. 7, T. 3.5 cm
Kupfer, gestanzt, gefalzt, versilbert, polychrom bedruckt; Glas, gepresst; Kunststoff
T 19264v
Albert Hug, Einsiedeln (Benediktinerabtei), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2009, https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011491/2009-10-29/, aufgerufen am 09.04.2024.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Behältnisse, Religion katholisch, Brauchtum