Broschüre (Faltblatt): «Geistliches Saatkörnlein», Katholisches Monatsblatt zur Beförderung religiöser Sinne, Erläuterung des heiligsten Altarsakraments

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

Vorderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Vorderseite mit der Darstellung von Jesus Christus mit Bauchtasche und Hut beim Säen, umgeben von Getreideähren, Blüten und Ranken. Bildunterschrift: «Geistliches Saatkörnlein, kath. Monatsblatt zur Beförderung religiösen Sinnes, herausgegeben unter dem Patronate der seligsten Jungfrau.»

Erklärungen, wofür das heiligste Altarsakrament steht.
Beim allerheiligsten Altarsakrament handelt es sich um Brot und Wein, welche während der Messe konsekriert werden.

Belege im Alten Testament:
«1) Die Frucht vom Lebensbaum im Paradiese». Der Mensch hat seine Unsterblichkeit verwirkt.
«2) Das erste Sühnopfer im Paradiese für die Sünde der Stammeltern.» Um die Blösse mit Fellkleidung zu bedecken, werden Tiere getötet bzw. geopfert.
«3) Das Opfer Abels, dessen geschlachtetes fleckenloses Lamm [...].»
«4) Noe's Dankopfer nach überstandener Sündfluth [...]».
«5) Das Opfer Melchisedek's, bestehend in Brod und Wein [...]», bezieht sich auf den biblischen König von Jerusalem zur Zeit Abrahams. Die biblische Speisung des Heeres unter Abraham geht als Sühneopfer, der Wein als «Opfersaft» hervor.
«6) Das unblutige Gehorsamsopfer Isaaks auf Moriah [...]»
«7) Das Osterlamm in der Nacht des Vorüberganges (des Todesengels) und des Auszuges Israels aus Aegypten. [...]» Gemäss 2. Buch Mose 12 wird das Opferlamm beim Auszug der Israeliten geschlachtet und musste unter bestimmten Bedingungen zubereitet werden.
«8) Die Schaubrode im Allerheiligen der Stiftshütte, die stets in der Gegenwart Jehova's blieben und nur von Priestern oder doch von speziell Geheiligten genossen werden durften.» Schaubrote sind Backwaren, die einer Gottheit dargebracht werden. Sie sind die Vorläufer der Hostie.
«9) Die eherne Schlange an der Kreuzesstange in der Wüste. Denn ähnlich wie das Altarsakrament, war auch sie eine unblutige Darstellung des blutigen Opfertodes Jesu, uns heilend von dem Bisse der höllischen Schlange.»

Ausserhalb der Kartuschen querformatiger Text:
«Das geistliche Saatkörnlein erscheint monatlich. Abonnementspreis für 20 Exemplare eines Jahrgangs franco durch die ganze Schweiz 3 Fr., für 30 Exempl. 4 Fr. 50 Ct., für 100 Exempl. 12 Fr.»

Genehmigungsklausel: «Mit Approbation des bischöflich basel'schen Ordinariats. Mit Empfehlung und Ermunterung der erzbischöfl.[ichen] u. bischöfl.[ichen] Ordinariate von Wien, Prag, Salzburg, Eichstädt, Trier, St. Gallen u. s. f.»

«Gratissendung an alle Bischöfe der Schweiz und von Deutschland. – Man kann die Jahrgänge 1868–1873 immerfort nachbeziehen. – sich zu wenden an die Waisenanstalt Ingenbohl, Kt. Schwyz.».
Vermutlich wurde die Broschüre ab 1868 herausgegeben. Gedruckt wurde sie im Kloster Ingenbohl (SZ), einem Konvent der barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, der 1863 eingerichtet wurde. Neben den Konventsgebäuden entstand ein Spital, ein Waisenhaus und eine Druckerei, in der die Waisen arbeiteten. Der Gründer der Kongregation war der Kapuziner Theodosius Florentini (1808–1865), der es sich zur Aufgabe machte, Frauengemeinschaften mit sozialkaritativen Aufgaben aufzubauen. Die Schwestern dieser religiösen Organisationen legten ein einfaches Gelübde ab und betätigten sich im Bildungs- und Krankenpflegebereich.
1874
H. 12.3, B. 8.6 cm
Klischee und Druck mit Bleisatz auf Velinpapier
T 30381
Schweizerische Kirchenzeitung: Fachzeitschrift für Theologie und Seelsorge, Heft 30, 1868, S. 265. https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=skz-004%3A1868%3A0%3A%3A509, aufgerufen am 14.06.2023.

Angela Dettling, Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz Ingenbohl (Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz, Bd. 100), 2008, S. 80–83. https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mhv-001%3A2008%3A100%3A%3A462, aufgerufen am 14.06.2023.

Schlagwörter: Druckgrafik, Schriften, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Kloster, Kommunikation