Fotografie: Innenraum der Sixtinischen Kapelle im Vatikan mit Wand- und Deckenfresken, aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia  «Das Jüngste Gericht», Ausschnitt der Freskenmalerei 
Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie der Sixtinischen Kapelle.
Religiöse Szenen aus dem Leben von Jesus und Moses sowie aus der Genesis sind auf den Wänden und der Decke abgebildet.
Bildunterschrift Innenraum: «942 ROMA Interno della Cappella Sistina», «Anderson».
Bildunterschrift Ausschnitt «Das Jüngste Gericht»: «834 GIUDIZIO FINALE DI MICHELANGELO (Capp Sistina)», «ANDERSON».
Die Sixtinische Kapelle wurde zwischen 1475 und 1483 in Rom erbaut und mit Wandmalereien von verschiedenen Malern der Renaissance, darunter Sandro Botticelli (1445–1510), ausgestattet. Im Auftrag von Papst Julius II. gestaltete Michelangelo Buonarroti (1475–1564) zwischen 1508 und 1512 die Decke. Das berühmteste Fresko der Kapelle, «Das Jüngste Gericht», fertigte dieser erst 30 Jahre später auf Wunsch von Papst Clemens VII. an, hier im Ausschnitt gezeigt.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Das Geschäft mit den Lichtbildern florierte und deren Nachfrage befeuerte die rasante technische Entwicklung. Sein Sohn Domenico Anderson (1854–1938) übernahm die Firma und führte sie bis zu seinem Tod 1938 fort. Zwischen 1902 und 1904 beteiligte er sich am aufwändigen zweibändigen Werk «Die Sixtinische Kapelle», die der mit ihm befreundete Kunsthistoriker Ernst Steinmann (1866–1934) herausgab. Die Beleuchtung durch die Reflektion von Sonnenlicht mit Hilfe von Spiegeln ermöglichte erstmals detaillierte Aufnahmen der Deckenfresken. An der Wölbung der Decke war eine mechanische Reproduktion unmöglich. Hier dienten aquarellierte Salzkopien des römischen Malers Carlo Tabanelli als Vorlage für die farbigen Reproduktionen, welche zur Schärfung der Konturen durch Lichtdrucke ergänzt wurden. Diese detaillierten Fotografien eröffneten neue Forschungsgrundlagen. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: ADA-F-000942-0000.
«Scorcio della Cappella Sistina decorata dagli affreschi di Michelangelo. Musei Vaticani, Città del Vaticano.»

ADA-F-000933-0000.
«Il Giudizio Universale; il famoso affresco realizzato da Michelangelo sulla parete della Cappella Sistina. Musei Vaticani, Città del Vaticano.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
1902–1904
H. 39, B. 30 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.472 / T 38644.471
Ernst Steinmann, Die Sixtinische Kapelle, Erster Teil. Bau und Schmuck der Kapelle unter Sixtus IV., München 1901.

Ernst Steinmann, Die Sixtinische Kapelle, Zweiter Teil. Michelangelo, München 1905, Doppelseite LXIV und LXV.

memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Andenken, Reisen, Fotografie, Fotografie, Architektur, Malerei, Religion, Kirche