Fotografie: Wohnhaus der Vestalinnen (Priesterinnen der Vesta, römische Göttin des Herdfeuers) auf dem Forum Romanum in Rom, aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie von einer Vedute mit archäologischer Stätte.
Im Haus der Vestalinnen, zur Kaiserzeit von Augustus (31 v. Chr.–4 n. Chr.) erbaut, lebten die Priesterinnen Roms. Sie hüteten das brennende heilige Feuer im benachbarten Tempel der Vesta, das nie erlöschen durfte. Im Hintergrund die Kirche Santa Francesca Romana.
Bildunterschrift: «55 – ROMA – Casa delle Vestali – Anderson».
Erste Freilegungen antiker Bauten auf dem Forum Romanum fanden bereits am Anfang des 19. Jhs. statt. Die Ernennung Roms zur Hauptstadt des neu gegründeten italienischen Staats 1870/71 dynamisierte die Ausgrabungstätigkeit und die archäologische Erschliessung Roms insbesondere auf dem Forum. Das Interesse der damaligen Archäologie galt der antiken römischen Kaiserzeit, weshalb spätere Schichten häufig achtlos, ohne detaillierte Bestandsaufnahmen abgetragen wurden.
Solche Ansichten von Städten mit antiken Ruinen und archäologischen Funden waren im 18. und 19. Jh. unter Reisenden beliebte Souvenirs.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: AVQ-A-000160-0022.
«Album ‹Restauri della Roma Imperiale pubblicati sotto gli auspici del Comune di Roma (1900–1912). Giuseppe Gatteschi archeologo› vol. I: Veduta dei resti della Casa delle Vestali nel Foro Romano. Sullo sfondo la Chiesa di Santa Francesca Romana.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
1900–1912
H. 39, B. 30 cm, Bildmass H. 20, B. 26 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.405
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.

Digitales Forum Romanum, Die Erforschung des Forums, https://www.projekte.hu-berlin.de/de/digitales-forum-romanum/forum-romanum/die-erforschung-des-forums, aufgerufen 31.01.2024.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Andenken, Reisen, Fotografie, Architektur, Städtebau, Vedute, Religion