Glasmalerei: Bildscheiben vom Stoss-Schiessen, aus der Sammlung des Thurgauer Kantonalschützenverbands

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Freiburg i. Ü.)

Hochrechteckige Glasgemälde aus je sieben unterschiedlich grossen Feldern. Im Bereich unten rechts die Angabe der Distanz (300 bzw. 50 m) sowie die Signatur «P. Kübele St. Gallen». Das grosse Bildfeld darüber zeigt die Schlachtkapelle von Stoss (AR) monochrom mit Schwarzlot auf farblosem Glas. Darüber im roten Bildfeld Aufschrift «Stoss-Schiessen». Links davon in der oberen Ecke das Wappen von Appenzell-Ausserrhoden. Darunter zwei orange bzw. blaugrüne Bildfelder mit blauem bzw. gelbem Glas mit Jahreszahl dazwischen.
1927 fand erstmals aus Anlass der Gründung des Stoss-Schützenverbands das erste Stoss-Schiessen statt. Das in der Regel jährlich durchgeführte Schützenfest erinnert an die Schlacht am Stoss (AR) 1405, in welcher die Appenzeller das österreichische Heer besiegten. Die 1488 erstmals urkundlich erwähnte Kapelle wurde zum Gedenken an die Gefallenen errichtet. Seit dem Anfang des 17. Jhs. erfolgten mehrere Sanierungen und Umbauten der Kirche, die letzte 2005.

1835 wurde der Thurgauische Schützenverein gegründet. Zum Gründungskomitee gehörte auch Prinz Louis Napoléon Bonaparte. Der Ehrenbürger des Kantons Thurgau, Bewohner von Schloss Arenenberg und spätere französische Kaiser Napoléon III., wirkte von 1838–1839 als Vorstandspräsident.
2005 erfolgte die Umbenennung vom Schützenverein zum Kantonalschützenverband. Lange Zeit trugen Vereinsmitglieder Andenken und Ehrengaben von Schiessanlässen zusammen und legten ein umfangreiches Archiv an, zu dem Schenkungen und Nachlässe von regionalen Thurgauer Schützenvereinen kamen.

2016 ging der vielfältige Bestand von ca. 500 Objekten (u.a. Scheiben, Fahnen, Waffen, Gefässe, Medaillen) in den Museumsbesitz über. Einzelne Sammlungsstücke werden seit Jahren in der Schützenstube im ehemaligen Gasthaus Adler in Ermatingen ausgestellt.
Kübele, Peter (1944–2001), Glas- und Kutschenmaler
1986/1989
Lichtmass H. 21.5, B. 16.5 cm
Farbloses, bräunlich-rotes, rotes, grünes und oranges Glas, Bemalung mit Schwarzlot und Eisenrot, Verbleiung
T 21955
Karl Heinz Burmeister, Schlacht am Stoss, in: Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.10.2013. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008876/2013-10-22/, aufgerufen am 23.01.2024.

https://www.stoss-schiessen.ch/geschichte/stoss-geschichte.pdf, aufgerufen am 23.01.2024.

https://vitrosearch.ch/de/objects/2711827, aufgerufen am 23.01.2024.
Schlagwörter: Glasmalerei, Hauswirtschaft, Anlässe, Andenken, Erinnerung, Vereinswesen, Waffen, Sport, Geschichte, Heraldik, Kirche