Grafik (Faltblatt): Aufruf zu Meldungen von Gebetserhörungen, Andenken an den Wiener Redemptoristen Pater Wilhelm Janauschek (1859–1926), Lenkung für seine Heiligsprechung

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 Vorderseite

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Schwarz-Weiss-Fotografie des Verstorbenen auf der Vorderseite, darunter sein Name: «Der Diener Gottes / P. Wilhelm Janauschek / Redemptorist.»

Auf der Innenseite Aufforderung zur Meldung von Gnadenerweisen mit Hilfe des Verstorbenen: «Alles, was auf den Prozess Bezug hat, wie Berichte über Gebetserhörungen, Beiträge zu den Prozesskosten oder für den Bau einer St. Klemens Maria Hofbauer-Kirche (Wunsch des P. Janauschek), wolle man freundlich senden an das P. Wilhelm Janauschek-Werk, Wien, I., Salvatorgasse 12.»
Anleitung zu einer neuntägigen Andacht und Gebet an Jesus Christus für die Seligsprechung von Pater Janauschek.

Auf der Rückseite zwei Gebete an die heiligste Dreifaltigkeit, mit der Bitte um Gnade dank Fürsprache von Janauschek und für dessen Ehrung.

Pater Wilhelm Janauschek, 1859 in Wien in eine südmährische Familie geboren, trat dem Orden der Redemptoristen bei und erhielt 1882 die Priesterweihe. Von 1901 bis 1907 leitete er die Wiener Redemptoristenprovinz und beteiligte sich an der Volksmission in Böhmen, Wien und Mähren. Im katholischen Andenken wurde Janauschek für seine Bescheidenheit und Volksnähe verehrt, was dazu führte, dass nach seinem Tod 1926 die Gläubigen an sein Grab pilgerten. 1934 wurden daher seine sterblichen Überreste in die Wiener Redemptoristenkirche «Maria am Gestade» überführt und Kardinal Erzbischof Theodor Innitzer (1875–1955) leitete das Seligsprechungsverfahren ein. Um diesen Prozess erfolgreich vorantreiben zu können, bedurfte es Berichten von Wundern, die auf die Fürsprache von Janauschek zurückzuführen waren. Deshalb wurde mittels Faltblatt der Aufruf publiziert, Gnadenerweisungen zu melden. Bis 2021 waren 11 000 Berichte im Zusammenhang mit einer Gebetserhörung von Janauschek eingegangen. Die diözesane Untersuchungsphase einer Seligsprechung dauerte Jahrzehnte und endete bei positiver Beurteilung in der Zustellung der Akten an die vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, die wiederum eine umfangreiche Prüfung des Kandidaten oder der Kandidatin zu vollziehen hatte. Im Falle von Janauschek bestätigte Papst Franziskus 2014 dessen «heroische Tugenden», ein wichtiger Schritt hin zur definitiven Seligsprechung des Wiener Paters.

1732 gründete Alfons Maria de Liguori in Scala (ITA) die Priesterkongregation des «Heiligsten Erlösers» (lat. Redemptio = Erlösung), die sich der Volksmission widmete und die 1749 von Papst Benedikt XIV. als Orden der Redemptoristen anerkannt wurde. Der aus Mähren stammende Clemens Maria Hofbauer (1751–1820), der 1775 in Rom sein Gelübde bei den Redemptoristen ablegte, versuchte den Orden im Habsburgerreich zu etablieren, wobei er auf Widerstand stiess. 1820 schliesslich tolerierte Kaiser Franz I. die Kongregation und übertrug ihr die Wiener Kirche «Maria am Gestade». Der 1888 selig und 1909 heilig gesprochene Hofbauer wurde 1914 zum Stadtpatron von Wien erklärt und mit der 1971/72 errichteten Clemens-Maria-Hofbauer-Kirche im Wiener Bezirk Simmering geehrt.
1934
H. 10, B. 6.1 cm
Autotypie und Druck mit Bleisatz auf gestrichenem Velinpapier
T 30266
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Rainer Witt, Janauschek, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Herzberg 1990, S. 1541–1453.

Otto Weiss, Redemptoristen, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.02.2010. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011723/2010-02-24/, aufgerufen am 20.04.2023.

Katholische Kirche Erzdiözese Wien, Ein «echter Wiener» auf dem Weg zur Seligsprechung, 30.06.2021. https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/spirituelles/grossechristen/article/94946.html, aufgerufen am 20.02.2023.

Erzdiözese München und Freising, Seligsprechungsprozesse. https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/seligsprechung/cont/85027, aufgerufen am 15.06.2023.
Schlagwörter: Fotografie, Druckgrafik, Schriften, Porträt, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Kommunikation, Kloster, Andenken, Erinnerung, Tod