Grafik: Kleines Andachtsbild mit hl. Kunibert, Andenken an seinen Namenstag (Kalenderblatt)

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

Vorderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Vorderseite mit hochrechteckigem Rahmen, darin hochovales Medaillon mit Darstellungen aus der Legende des hl. Kunibert. Der Heilige als Junge wird von König Chlotar II. empfangen, an dessen Hof er erzogen wird. Links im Bild vermutlich sein Vater. Über den Personen schweben zwei Putten, die einen Bischofsstab und eine Mitra halten als Hinweise auf das spätere Schicksal von Kunibert, der 623 Bischof von Köln werden sollte.
Aufschrift: «12. Nov.» (12. November ist der Gedenktag vom hl. Kunibert).

Darunter lateinisches Bibelzitat:
«His, qui ex Deo sunt, omni te obedientia, & humilitate substerne, ut, qui in te Christum quaerunt, Christum inveniant, & ex mansuetudine, quam exterius viderint, Auctorem mansuetudinis in tuae mentis solio praesidere deprehendant. S. Petr. Dam. 1. 6. Ep. 30.».
(Denen, die von Gott sind, unterwerfe dich mit allem Gehorsam und Bescheidenheit, damit die, welche in dir Christus suchen, Christus finden und aus Sanftmut, welche sie als Letztes gesehen haben werden, erkennen, dass die Macht der Sanftmut im Sitz deines Geistes den Vorsitz hat.)

Das Zitat bezieht sich auf einen Brief vom Benediktiner Petrus Damiani (1006–1072), einem Kirchenlehrer und Bischof. Die hier angegebene Stelle verweist auf Brief 6, Vers 30 von «C. Gaetani, B. Petri Damiani monachi ordinis s. Benedicti operum tomus primus, Romae 1606».

Rückseite mit Lebensbeschreibung des Heiligen.


Das Gedenken an Heilige gehört zum Glaubensleben der katholischen Kirche. Dafür stehen die zahlreichen Namenstage zu Ehren der Heiligen, die im Laufe eines Kirchenjahres gefeiert werden. In der Regel wird der Heiligen oder dem Heiligen an ihrem oder seinem Todestag, d. h. am Geburtstag im Himmel, in den liturgischen Texten der heiligen Messe und des Stundengebets gedacht.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
18. Jh.
H. 14.1, B. 7.7 cm
Kupferstich kombiniert mit Radierung und Druck mit Bleisatz und Radierung auf Büttenpapier
T 30313
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche