Grafik: Kleines Andachtsbild mit Jesus Christus

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit.

Braun gedrucktes Heiligenbild (Helgeli) in hochovalem Medaillon mit der Darstellung von Jesus Christus, der einen Schiffbrüchigen rettet. Umgeben von durchbrochenem, reliefiertem Rankenwerk und Blüten.
Gestanzte und blindgeprägte kleine Andachtsbilder kamen im 19. Jh. auf, wobei Prag und später Paris die führenden Produktionszentren dieser druckgrafischen Devotionalien für die alltägliche persönliche Glaubenspraxis waren. Vorbilder der perforierten Blätter waren die mit geschnittenen Motiven versehenen Bilder aus Pergament oder Papier aus dem 17. und 18. Jh., die wiederum feinen, textilen Spitzen glichen und oftmals von Klosterfrauen angefertigt wurden.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
19. Jh.
H. 10.1, B. 6.7 cm
Stahlstich auf Papier mit gaufriertem, gestanztem Rand
T 22126
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Mathias T. Engels, Das kleine Andachtsbild, Prägedrucke und Stanzspitzenbilder des 19. Jahrhunderts, 1983 Recklinghausen.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum