Medaille: Religiöse Medaille auf die Erschaffung der ersten Menschen und den Sündenfall, geprägt in Zürich, aus der numismatischen Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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Vs.: In Strichelkreis Garten Eden mit zahlreichen Tieren (Gen 2,21–22), schreitender Gott nach links, liegender Adam links, aus seiner Rippe entstehende Eva.
Rs.: Umschrift: «+ ES IST NIT GVT DAS DER MENSCH ALEIN SEY GENESIS AM . II :» (Gen 2,18). In Kranz die Darstellung des Sündenfalls, Adam links, die Schlange in der Mitte, Eva rechts, die Adam den Apfel reicht (Gen 3, 6).
Religiöse Medaillen waren ab der frühen Neuzeit oft Tauf- und Patengeschenke für Kinder. Diese Medaille mit den beiden Darstellungen aus dem Buch Genesis (Erschaffung Evas, Sündenfall mit dem Verzehr der verbotenen Frucht des Baums der Erkenntnis) diente der frühen religiösen Erziehung und später, wenn das Kinder älter war, auch der moralischen Erziehung (Erbauung).

Marie Elise Bachmann (1879–1955) vermachte 1948 mittels Erbvertrag dem Kanton Thurgau Schloss Frauenfeld samt Hausrat sowie auch die umfangreiche Antiquitätensammlung ihrer Eltern. Ihr Vater Jakob Huldreich Bachmann (1843–1915), Politiker und Jurist, der 1896 Bundesrichter wurde, sammelte unter anderem Glasscheiben, Gemälde, Waffen und Möbel. Ein Sammlungsschwerpunkt waren Münzen, von denen er jedoch 1917 einen Teil verkaufte. Nach dem Tod von Marie Elise Bachmann (1955) übernahm der Kanton die Sammlung, die aus mehr als 90 numismatischen Objekten bestand. Das Schloss Frauenfeld wurde später zum Historischen Museum Thurgau umgestaltet.
Stampfer, Jakob (I.) (1505–1579), Goldschmied, Medailleur, Stempelschneider
um 1555–1565
D. 39.6 mm
Silber (vergoldet) (?), Prägung
T 38208
Ueli Friedländer, Schweizer Medaillen aus altem Privatbesitz, Zürich 1989, Nr. 390.
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Brauchtum, Anlässe, Religion, Tier, Landschaft