Medaille: Religiöse Medaille, ausgegeben von Papst Johannes Paul II. (1978–2005), mit Tragöse und Ring

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Vs.: Umschrift: «JOANNES PAULUS . II . PONTIFEX . MAXIMUS». Brustbild nach links von Papst Johannes Paul II. (1978–2005) mit Stola (Amtszeichen in Form eines Schultertuchs) und Camauro (Kopfbedeckung aus halbrunder Mütze).
Rs.: «REGINA – POLONIAE» (Königin von Polen). Darstellung der Schwarzen Madonna von Tschenstochau als nimbierte Muttergottes in Halbfigur von vorne, die von zwei kleinen Engeln im Nimbus bekrönt wird, auf dem linken Arm das ebenfalls bekrönte Christuskind, dessen rechte Hand zum Segen erhoben ist, während die Rechte Mariens auf das Christuskind zeigt. Links unten Herkunftsbezeichnung «ITALY».
Am Rand Gussnaht erkennbar.
Wurde als Anhänger an einer Kette getragen.

Mit der Wahl des Polen Karol Jozef Wojtyla zum Papst Johannes Paul II. am 16. Oktober 1978 wurde die lange Reihe der italienischen Päpste seit dem 16. Jh. unterbrochen. Johannes Paul II. (1978–2005) war stark am antikommunistischen Widerstand in seinem Heimatland Polen beteiligt. In sein Pontifikat fallen wirkungsmächtige politische und gesellschaftliche Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa wie der Fall des Eisernen Vorhangs und der Zusammenbruch des Ostblocks sowie der Sowjetunion. Er galt als konservativ und war als Reisepapst und für seine zahlreichen Selig- und Heiligsprechungen bekannt.

Die Rückseite nimmt mit der Umschrift «REGINA – POLONIAE» und der Darstellung der Schwarzen Madonna von Tschenstochau klaren Bezug zum Heimatland des Papstes. Die Schwarze Madonna von Tschenstochau gilt als Schutzpatronin Polens und spielte in den Jahrhunderten der Fremdherrschaft (1772–1918) als Identifikationsfigur eine wichtige Rolle für die polnische Bevölkerung. Nachdem das Kloster Jasna Gora, wo die Ikone der Schwarzen Madonna aufbewahrt wird, 1655 eine mehrwöchige Belagerung durch schwedische Truppen überstanden hatte, wurde kurz darauf in einem feierlichen Staatsakt durch den polnischen König Johann II. Kasimir (1648–1668) ganz Polen der Schwarzen Madonna von Tschenstochau geweiht und die Madonna selbst zur Königin Polens erhoben.

Aufgrund der Herkunftsbezeichung «ITALY» und der polnischen Thematik (Schwarze Madonna von Tschenstochau) auf der Rückseite der Medaille dürfte das Objekt in erster Linie als Souvenir für polnische Besucher und Pilger in der Ewigen Stadt produziert worden sein.
1978–2005
H. 23 mm, D. 19 mm
Buntmetall, gegossen, versilbert
T 19264d
Werner Kunzenmann, Tschenstochau, Jasna Góra Cz?stochowa, Die Wallfahrt zur Schwarzen Madonna auf dem Hellen Berge, Linz u.a. 1983.
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum