Münze: 5-Rappen-Stück der Schweizerischen Eidgenossenschaft, geprägt in Strassburg

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Vs.: Umschrift: «HELVETIA». In Perl- und Linienkreis Schweizer Wappen im Schild in Renaissanceform mit eingerollten Ecken, auf Ähren, darunter die Jahreszahl «1850», daneben das ligierte Münzstättenzeichen «AB» für Strassburg.
Rs.: In Perl- und Linienkreis die Angabe «5» in unten mit Schleifen gebundenem Weinrebenkranz (Symbol der Fruchtbarkeit).
Im 16. Jh. kam der Begriff «Helvetia» als Bezeichnung für das Territorium der damaligen Schweiz auf, da die Eidgenossen als Nachfahren der Helvetier, eines keltischen Volksstamms, betrachtet wurden. Die Darstellung der Helvetia als Landesmutter trat im späten 17. Jh. in Erscheinung. Sowohl katholische wie protestantische Gläubige konnten sich mit der Allegorie identifizieren. Als eidgenössische überkonfessionelle und überregionale Leitfigur wurde sie im 19. Jh. wichtig, da sich die Bevölkerung im neue Nationalstaat vor 1848 zunächst mit ihrem jeweiligen Kanton identifizierte. Als Verkörperung abgebildet oder als Begriff erwähnt, war Helvetia insbesondere auf Münzen und Briefmarken präsent. Nach der Gründung des Schweizer Bundesstaats 1848 übernahm der Bund die Münzhoheit. Helvetia war nun ein Sinnbild für eine stabile Währung.
1850
D. 17.1 mm
Billon, Prägung
T 36584
Jean-Paul Divo, Edwin Tobler, Die Münzen der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert, Zürich 1967, Nr. 318.

Georg Kreis, Helvetia (Allegorie), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.10.2014, aufgerufen am 28.12.2025.
Schlagwörter: Numismatik, Staatliche Institutionen, Heraldik, Symbol, Botanik