Petschaft: Ovaler Siegelstempel des Katholischen Schulamts von Bischofszell, mit Handhabe

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Vs.: «. SIG[ILL]. DES. KATHOLISCHEN SCHULAMT BISCHOFFZELL», spiegelverkehrt, an einem Band hängender Wappenschild mit dem spiegelverkehrten Monogramm «BZ» im Schild, zusätzlich von oben mit hängenden Girlanden geschmückt, in doppelter Linienrahmung. Aussen einfache Linienrahmung.
Rs.: Handhabe aus gedrechseltem Holz, mit mehrfach profiliertem pilzförmigem Griff, glockenartigem Schaft und abgesetztem, mehrfach profiliertem ovalem Fuss, an welchem die ovale Siegelplatte aus Messing mittels eines Dorns angebracht ist. Nachträglich angebrachte strichförmige Markierung in schwarzer Tinte am Fuss der Handhabe als Hilfsmittel zur Ausrichtung des Siegelstempels beim Siegeln.
Aufgrund der gemischt konfessionellen Strukturen im Thurgau gab es während der 1. Hälfte des 19. Jhs. auf Ebene der Schulgemeinden häufig sowohl eine katholische als auch eine reformierte Schulverwaltung. Mit der kantonalen Verfassung von 1869 wurden die getrennt konfessionell geführten Schulen und Schulverwaltungen endgültig aufgehoben.

Aufgrund der Gestaltung im Stil des Klassizismus lässt sich die Entstehungszeit des Petschafts in die Jahre um 1820/30 datieren. Zusätzlich wird diese Zeitstellung durch ein Dokument, einer Vereinbarung zwischen dem Chorherrenstift St. Pelagius und dem Katholischen Schulamt von Bischofszell vom 21.10.1832 gestützt, auf welchem ein Abdruck dieses Siegelstempels erscheint. (StATG 7'30, 26.St/31).
um 1820/1830
L. 8, B. 2.6, H. 3 cm
Messing, graviert, punziert; Fruchtbaumholz, gedrechselt
T 26859
René Schwarz, Schule und Erziehung, in: Albert Schoop u. a., Geschichte des Kantons Thurgau, Bd. 3, Frauenfeld 1992, S. 116–185.
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Staatliche Institutionen, Kirche, Kommunikation, Bildungswesen, Justiz