Petschaft: Runder Siegelstempel von Marie Frei-Mescher (1858–1932/1933) aus Frauenfeld, mit Handhabe

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Vs.: «MF.», ligiert, spiegelverkehrt. Aussen doppelte Kreislinie.
Rs.: Handhabe aus versilbertem Metall mit geschwungenem rechteckigem Schaft und oben ausladendem Griff sowie mit abgesetzter runder Siegelstempelplatte. Tannenzweig mit Tannenzapfen im Relief am Fuss des Schaftes auf zwei der vier Seiten sowie einmalige Punzierung «I/0» (Angabe zur Versilberung).
Reste von rotem Siegellack auf der Siegelstempelplatte.
Die Punzierung I/0 ist eine Versilberungsangabe und gibt die Menge des verwendeten Silbers pro Quadratdezimeter Fläche an. In diesem Fall wurde 1 g Silber pro Quadratdezimeter verwendet. Sie war in Deutschland ab etwa 1880–1914 üblich. Vereinzelt wurde sie noch bis in die 1920er-Jahre verwendet.

Marie Frei-Mescher übernahm 1919 das Haus an der Zürcherstrasse 151 in Frauenfeld und betrieb darin im Erdgeschoss zusammen mit ihrer Schwester Emma Mescher eine Mercerie, Papeterie und ein Geschäft für Kinder- und Damenmode. Die ehemalige Handarbeitslehrerin wurde früh Witwe, da ihr Mann Karl Frei bei einem Arbeitsunfall im Verlag Huber tödlich verunglückte. Zusammen mit ihrem Sohn, dem späteren Vizedirektor des Landesmuseums Karl Frei und ihrer Schwester lebte sie in den Räumen über dem Geschäft und vermietete die Dachmansarden als Schlafkammern an Kantonsschüler.

um 1890–1920
H. 7.5, B. , D. 2.1 cm
Metall, gegossen, versilbert, graviert, punziert
T 33755.2
Schlagwörter: Sphragistik, Kunsthandwerk, Persönliche Schreiben, Hauswirtschaft, Kommunikation, Justiz, Handel