Rosenkranz aus fünf Gesätzen mit Einsiedler Wallfahrtsmedaille

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Gekettelte Gesätze, jeweils bestehend aus einer silberfiligran gearbeiteten, durchbrochenen kugelförmigen Paternosterperle und zehn kleineren, aus braunem Buchsbaumholz polyedrisch geschnitzten Aveperlen. Paternosterperlen zusätzlich von zwei kleineren, ebenfalls silbernen, filigran gearbeiteten Perlen eingefasst. Den Übergang vom eigentlichen Kranz zum Abschluss mit der Einsiedler Wallfahrtsmedaille bilden zwei gleichartige silberfiligrane durchbrochene Paternosterperlen, welche die drei aus Buchsbaumholz polyedrisch geschnitzten Tugendperlen einfassen. Ergänzt werden die Paternosterperlen durch weitere kleine silberne, filigran gearbeitete Perlen, an der untersten hängt das silberne filigran gearbeitete Credokreuz mit Kreuzwinkeldekor.
Den Abschluss bildet eine kunstvoll silberfiligran gefasste herzförmige Wallfahrtsmedaille der Einsiedler Madonna und des hl. Benedikts von Nursia aus vergoldetem Silber.
Vs.: Umschrift: «B . V . M . EIN SIDLENSIS» (BEATA VIRGO MARIA EINSIDLENSIS) (selige Jungfrau Maria von Einsiedeln). Auf einer Mondsichel stehende Muttergottes von vorne, mit Zepter in der Rechten und das bekrönte Christuskind mit Kreuzglobus im linken Arm, von Engeln bekrönt.
Rs.: Umschrift: «S . P . BENEDI – CTVS O . P . N .» (SANCTVS PATER BENEDICTVS ORA PRO NOBIS) (hl. Vater Benedikt bete für uns). Halbfigur des hl. Benedikts mit Scheibennimbus und Ordenstracht nach rechts, in der Linken den Krummstab haltend, mit der Rechten auf die aufgeschlagene Ordensregel zeigend, welche von einem Engel gehalten wird. Unten an der Silberfassung eingehängte tropfenförmige Silberperle.
Der Begriff Rosenkranz bezeichnet sowohl die Gebetsschnur als auch das traditionelle Gebet, bei dem es sich um ein Reihengebet handelt, bei dem die Rosenkranzkette der gläubigen Person in ihrer persönlichen Andacht als Mittel zur Versenkung dient. An einer Schnur aufgereiht sind fünf dicke und dazwischen je zehn kleinere Perlen zum Abzählen der Gebetsreihe, wobei die dicken Perlen jeweils für ein Vaterunser, die kleineren für ein Ave Maria stehen. Abgeschlossen werden diese fünf Gesätze (Einheit einer dicken und zehn kleinerer Perlen) beim Beten je mit einer Betrachtung (Geheimnis) zum Leben, Sterben und zur Auferstehung Christi sowie einem Ehre sei dem Vater. Jedes Rosenkranzgebet wird mit einem Vaterunser, drei Ave Maria zur Erweckung der Tugenden und dem Glaubensbekenntnis eingeleitet. Entsprechend finden sich unten am Rosenkranz angehängt jeweils eine Paternosterperle und drei Aveperlen sowie das Credokreuz. In der Regel besteht ein Rosenkranz aus 59 Gebetsperlen sowie dem Credokreuz.
Die Rosenkranzgebete, eingeteilt in die Freudenreichen, Schmerzhaften und Glorreichen, schliessen fünf Geheimnisse mit je einem Merksatz und kurzem Betrachtungstext ein. Alle drei Rosenkranzgebete zusammen ergeben einen Psalter, der aus 15 Geheimnissen, 15 Vaterunser und 150 Avemaria besteht.

Die Darstellung der Muttergottes auf der Vorderseite der Wallfahrtsmedaille entspricht nicht dem Einsiedler Gnadenbild. Anstelle eines kleinen Vogels hält das Christuskind einen Kreuzglobus, zusätzlich steht die Muttergottes auf einer Mondsichel, welche beim Einsiedler Gnadenbild fehlt.
18. Jh./Anfang 19. Jh.
L. 63 cm; Medaille L. 5, B. 4 cm
Silber, gelötet, geprägt, vergoldet, nachgestochen, geglättet; Buchsbaumholz, geschnitzt
T 29608
Edelsteine, Himmelsschnüre, Rosenkränze & Gebetsketten, Katalog zur Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg (Katalog des Bestandes der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung im Dommuseum zu Salzburg, Bd. 1), St. Margarethen 2010.
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum