Schlangenhaut-Deckelbecher mit Wappen von Maria Euphemia Zurlauben, Äbtissin im Zisterzienserinnenkloster Tänikon bei Aadorf (1707–1737)

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Konische Form mit Schlangenhautpunzierung bis auf je einen umlaufenden glatten Streifen am unteren und oberen Rand auf Aussenwandung, flachkuppliger Stülpdeckel mit Randwulst und Kugelknauf sowie Schlangenhautpunzierung auf der gewölbten Fläche. Auf Bodenunterseite graviertes Wappen der Maria Euphemia Zurlauben (1657–1737).
Maria Euphemia Zurlauben (1657–1737), die Tochter des Zuger Hauptmanns Heinrich Zurlauben und der Maria Barbara Reding, legte 1672 im Zisterzienserinnenkloster Tänikon die Profess ab. Nachdem sie dort als Kornmeisterin und Archivarin gewirkt hatte, war sie von 1707 bis zu ihrem Tod 1737 Äbtissin von Tänikon. Ihre Regentschaft bot dem Kloster eine ruhige Entwicklung.

Einziger bislang bekannter Schlangenhautbecher von Thomas Pröll, der für weitere prominente Geistliche aus der Familie Zurlauben Goldschmiedearbeiten anfertigte. So für Gerold II. Zurlauben, Abt des Benediktinerklosters Rheinau (1697–1735) sowie für Plazidus Zurlauben, Abt des Benediktinerklosters Muri (1684–1701).

Pröll, Thomas (1678–1727), Goldschmied in Diessenhofen
um 1710
H. 15.8, D. 9.1 cm
Silber, gegossen, getrieben, punziert, graviert, vergoldet
T 28291
Walter Abegglen, Betty Sonnberger, Glanzstücke, Gold- und Silberschmiedekunst aus Thurgauer Werkstätten (Denkmalpflege im Thurgau, Bd. 8), Frauenfeld 2006, S. 64, Nr. 56.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Behältnisse, Herrschaft, Kloster