Schraubtaler / Medaille: Verschliessbare Medaille in Form eines Schraubtalers zu Ehren von Friedrich II. (1740–1786), König von Preussen und Kurfürst von Brandenburg, vermutlich hergestellt in Augsburg

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Schraubmedaille auf die Siege Friedrichs II. in den Schlesischen Kriegen, vertrieben von Jakob Langenbucher in Augsburg.

Vs.: Umschrift: «FRIDERICUS MAGNUS REX BORUSSORUM .». In mehrfachem Linienkreis Porträtbüste von Friedrichs II. nach links.
Rs.: Umschrift: «VERITATIS PARADOXA .». In dreifachem Linienkreis sitzender weiblicher Genius (in der Antike ein Schutzgeist) schreibt «SAE (AE ligiert) / CV / LVM / FRI / DE / RICI» in ein Buch, das auf den am Boden sitzenden Chronos aufliegt, im Abschnitt die Angaben «MDCCLVIIII . / I . M . MÖRIKOFER F .».

Innen: Zu einem Leporello montierte Papier-Medaillons mit Brustporträt von Friedrich II. und einer Folge von Schlachtszenen, Stadtansichten, Karten und erläuterndem Text zu den drei Schlesischen Kriegen (1740–42, 1744–45 und 1756–63). Gezeichnet von G. Eichler, gestochen von Bartholomäus Hübner.
Schraubtaler fertigten Silberdrechsler seit dem 16. Jh. an, wobei sie Münzen oder Medaillen mit einem Gewinde gestalteten. Verschraubte man Vorder- und Rückseite, entstand eine Dose, in die bemalte und bedruckte Blätter eingelegt wurden. Mit einem grösseren Innenvolumen versah man die Stücke des 18. Jhs., die nun Platz für Bildserien boten.
Mörikofer, Johann Melchior (1706–1761) aus Frauenfeld, Medailleur, Siegel- und Stempelschneider in Bern

Langenbucher, Jakob (gest. 1791), Silberdrechsler in Augsburg
1759
D. 49.9 mm
Silber, Prägung; Kupferstich auf Papier
T 43682
Werner Bieri, Die Medaillen von Johann Melchior (1706–1761) und Johann Kaspar (1733–1803) Mörikofer (Schweizerische Numismatische Rundschau, Bd. 75), 1996, S. 121–153, Nr. 6.

Ernst Pressler, Schraubtaler und Steckmedaillen, Verborgene Kostbarkeiten, Stuttgart 2000.
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Geschichte, Andenken, Erinnerung, Porträt