Fotografie: Ausgrabungsstätte vom Forum Romanum, aufgenommen vom Turm des Kapitols aus, aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

zurück

 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie von einer Vedute mit archäologischer Stätte.
Das Forum Romanum bildete das gesellschaftliche Zentrum des antiken Roms mit vielen öffentlichen Gebäuden und Denkmälern.
Bildunterschrift: «325 – ROMA Foro Romano preso dalla torre del Campidoglio», «Anderson».
1803 begannen die Ausgrabungen auf dem Forum Romanum, wobei der Triumphbogen des Kaisers Septimius Severus (146–211) (links im Vordergrund) das erste Denkmal auf dem Platz war, das aus der Erde geborgen wurde. Den Bogen aus weissem Marmor liess der Kaiser 203 n. Chr. errichten. Die Ernennung Roms zur Hauptstadt des neu gegründeten italienischen Staats 1870/71 dynamisierte die Ausgrabungstätigkeit und die archäologische Erschliessung Roms weiter. Das Interesse der damaligen Archäologie galt der antiken römischen Kaiserzeit, weshalb spätere Schichten des Forums häufig achtlos, ohne detaillierte Bestandsaufnahmen abgetragen wurden.
Solche Ansichten von Städten mit antiken Ruinen und archäologischen Funden waren im 18. und 19. Jh. unter Reisenden beliebte Souvenirs.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: ADA-F-000325-0000.
«Veduta del Foro Romano dal Campidoglio. Sulla sinistra, l'arco di Settimio Severo e, sulla destra, i resti del tempio di Saturno.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
um 1870
H. 39, B. 30 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.390
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.

Digitales Forum Romanum, Die Erforschung des Forums, https://www.projekte.hu-berlin.de/de/digitales-forum-romanum/forum-romanum/die-erforschung-des-forums, aufgerufen 31.01.2024.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Andenken, Reisen, Fotografie, Architektur, Städtebau, Vedute