Fotografie: Bildnis einer jungen Frau vom italienischen Maler Pietro Rotari (1707–1762), aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie eines Porträts von einer unbekannten jungen Frau mit Kopftuch.
Bildunterschrift: «3121 – ROMA – Incognita – Rodari – Gall. Corsini.», «Anderson».
Das Werk hängt im Palazzo Corsini in Rom. Der barocke Palast, seit 1895 ein nationales Museum, beherbergt die «Galleria Corsini», die zur «Galleria Nazionale da Arte Antica» gehört. Das Gebäude, ein Bau aus dem 15. Jh., wurde im 18. Jh. zu einer repräsentativen barocken Anlage ausgebaut und zeigt die Kunstsammlung der einflussreichen Florentiner Händler- und Bankiersfamilie Corsini. Die Sammlung, seit dem 17. Jh. zusammengetragen, wurde 1883 mitsamt des Palastes dem italienischen Staat geschenkt.

War im 18. Jh. vornehmlich der Adel auf Bildungsexpeditionen unterwegs, entwickelte sich im 19. Jh. ein Tourismus für breite Kreise, die Schwarz-Weiss-Fotografien als Erinnerungsstücke mit nach Hause brachten. Idyllische Naturansichten, antike Ruinen, Stadtveduten oder Aufnahmen von bekannten, vor Ort besichtigten Kunstwerken waren beliebte Motive. Das Geschäft mit den Lichtbildern florierte und deren Nachfrage befeuerte die rasante technische Entwicklung der Fotografie.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und malte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern mit Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugutekam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte, nämlich in den 1870er Jahren mit der Ernennung Roms zur Hauptstadt. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: ADA-F-003121-0000.
«Giovane donna sorridente, dipinto di Pietro Rotari conservato a Palazzo Corsini a Roma.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
um 1890
H. 39, B. 30 cm, Bildmass H. 26.5, B. 20 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.507
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Reisen, Andenken, Fotografie, Malerei, Porträt