Kreissegmentförmiger Gebäckmodel: Einhorn (Symbol der Reinheit) und Hirsch (Symbol der Fruchtbarkeit), auf Blumenwiese zwischen Bäumen liegend, umgeben von Lorbeerstäben entlang des Rands, mit Bändern in den Ecken und in der Mitte des Kreisbogens gebunden

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  Gipsabguss vom Model (Matrize)

Rückseite mit Steg in Y-Form zwischen vertieften Feldern.

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit der Zugabe von gemahlenen Anissamen entstand der Teig für Anisbrötli.
Gehörte vermutlich zu einem mehrteiligen Rundmodel, das aus je sechs rauten- und kreissegmentförmigen Einzelmodeln bestand, wobei die Anordnung der Teile frei wählbar war.
Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
2. Hälfte 17. Jh.
H. 9, B. 17.7, T. 1.4 cm
Irdenware, modelgeformt
T 519
Hans Peter Widmer, Cornelia Stäheli, Schaffhauser Tonmodel, Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn, Katalog zur Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 1999/2000.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 18–19.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät, Tier, Symbol