Münze: 5-Konkordatsbatzen-Stück des Kantons Aargau, geprägt in Bern, aus dem Nachlass von Karl Asmund Kappeler (1844–1924), Kaufmann in Kolumbien

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Vs.: Umschrift: «CANTON AARGAU 1826». Wappen des Kantons Aargau im Schild in Schweizer Form, zwischen je einem seitlichen Lorbeerzweig (Symbol des Siegs und Ruhms), darunter die Wertangabe «5 . BATZ .».
Rs.: Umschrift: «(Rosette) DIE CONCORDIER . CANTONE DER SCHWEIZ». In Lorbeerkranz Konkordatskreuz bzw. Schweizer Kreuz mit einem «C» in der Mitte, umgeben von Kranz aus Eichenblättern (Symbol der Stärke). Auf den Kreuzarmen je ein Vierpass mit je dreiblättrigem Kleeblatt in den Schnittpunkten.
Nachdem die eidgenössische Tagsatzung 1824 beschlossen hatte, jegliche Versuche zur Vereinheitlichung des Münzwesens in der Schweiz aufzugeben, schlossen sich am 17. April 1825 die Kantone Aargau, Basel, Bern, Freiburg, Solothurn und Waadt zu einem Münzkonkordat (Münzbündnis) zusammen. Der Vertrag sah vor, die alten geringwertigen Billonmünzen der Helvetischen Republik (1798–1803) im Vertragsgebiet einzuziehen und durch neue Konkordatsmünzen zu ersetzen, welche als gemeinsames Zeichen auf der Rückseite jeweils ein Schweizer Kreuz mit grossem «C» für Concordat in der Kreuzmitte aufweisen und die Umschrift «DIE CONCORDIERENDEN CANTONE DER SCHWEIZ» (auf den Waadtländer Münzen auf Französisch) tragen sollten. Diese neuen Münzen, welche nach gleichem Standard (Gewicht und Edelmetallgehalt) geprägt wurden, hatten im gesamten Vertragsgebiet Gültigkeit. Das Konkordat sah vor, die Münzen in Schweizer Währung zu emittieren. Der Franken wurde in 10 Batzen oder 100 Rappen eingeteilt. Ausgegeben wurden insgesamt 17 Mio. Konkordatsmünzen, die von 1826 bis 1834 hergestellt und bis 1850 in Umlauf waren.
Erst mit der Gründung des Schweizer Bundesstaats 1848 und der Einführung des Schweizer Frankens 1850 als nationale Währung wurden die Grundlagen für eine einheitliche Währung in der gesamten Schweiz geschaffen. Im Lauf der Jahre 1851/52 wurde die Bevölkerung aufgerufen, die verbliebenen Kantonsmünzen in extra dafür eingerichteten Büros in die neue Landeswährung umzutauschen.

Kappeler legte während seines beruflichen Aufenthalts in Südamerika (um 1876–1891) eine wertvolle, umfangreiche Münzsammlung an. 1897 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und unternahm ausgiebige Reisen durch Europa, von welchen er Souvenirs mit nach Hause brachte. Münzsammlung und Reiseandenken vermachte er testamentarisch dem Historischen Verein des Kantons Thurgau.
1826
D. 36.9 mm
Silber, Prägung
T 34946
Archiv Historisches Museum Thurgau, Akten Historisches Museum 03.17.02, Inventar Sammlung Kappeler (unpaginiert), S. 63.

Jean-Paul Divo, Edwin Tobler, Die Münzen der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert, Zürich 1967, Nr. 196.
Schlagwörter: Numismatik, Staatliche Institutionen, Heraldik, Symbol, Botanik