Runder Gebäckmodel: Darbringung Jesus Christus im Tempel mit Simeon und Hanna (Lukas 2, 22–40)

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  Gipsabguss vom Model (Matrize)

Der Hohepriester Simeon steht mit Jesus Christus in den Armen neben dem Altar und zwischen der Prophetin Hanna und den knienden Eltern Maria und Josef. Auf der Altarplatte: aufgeschlagene Bibel, Weihrauchfass, brennende Kerze auf Stock und Dochtschere.

Darstellung gerahmt von einem Lorbeerkranz, der in den Scheitelpunkten gebunden oder mit einer Blüte versehen ist.

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit der Zugabe von gemahlenen Anissamen entstand der Teig für Anisbrötli.
Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
2. Hälfte 17. Jh.
D. 16.3, T. 1.2 cm
Irdenware, modelgeformt
T 532
Alte Zürcher Gebäckmodel, Katalog zur Ausstellung im Haus zum Rechberg Zürich, Zürich 1970, S. 31 u. 53, Nr. 60.

Hans Peter Widmer, Cornelia Stäheli, Schaffhauser Tonmodel, Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn, Katalog zur Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 1999/2000.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 18–19, S. 82.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät