Medaille: Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zum Gnadenbild der Schwarzen Madonna in der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto (ITA), mit Tragöse, hergestellt in Rom, aus dem Nachlass von Karl Asmund Kappeler (1844–1924), Kaufmann in Kolumbien

Vs.: Umschrift: «S . MARIA – LAVRET». In Linienoval Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Loreto (Loretomadonna).
Rs.: Umschrift: «S . ANT – ON . DE PADOA». In Linienoval kniender Hl. Antonius von Padua nach rechts, auf dem Altar mit Buch und Christuskind, im Abschnitt die Angabe «ROMA».

Loreto ist der zweitwichtigste Wallfahrtsort Italiens. Ziel der Pilgerinnen und Pilger war und ist nicht nur das Heilige Haus (Santa Casa), das angebliche Elternhaus der Gottesmutter, wo ihr durch den Erzengel Gabriel die Geburt Christi verkündet wurde, sondern auch das Gnadenbild der Schwarzen Madonna. Ursprünglich wurde im Heiligen Haus wahrscheinlich eine gemalte Ikone der Madonna mit Kind aufbewahrt, die der Apostel und Maler Lukas gemalt haben soll. Die Ikone wurde im 14. Jh. durch eine Holzskulptur ersetzt. Diese ist auf der Vorderseite der vorliegenden Wallfahrtsmedaille abgebildet. 1921 zerstörte ein Brand das Bildwerk. Heute wird in Loreto eine Kopie davon gezeigt.

Der in Frauenfeld geborene und in St. Gallen zum Kaufmann ausgebildete Kappeler sammelte während seines beruflichen Aufenthalts in Südamerika (um 1876–1891) einen umfangreichen Bestand an wertvollen Münzen. 1897 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und unternahm ausgiebige Reisen durch Europa, von welchen er Souvenirs mitbrachte. Münzsammlung und Reiseandenken vermachte er testamentarisch dem Historischen Verein des Kantons Thurgau.

Hamerani-Werkstatt (17.–18. Jh.), päpstliche Medailleure

18. Jh.

D. 39.9 mm

Buntmetall (vergoldet), Guss; Tragöse teilweise abgebrochen

T 35803

Archiv Historisches Museum Thurgau, Akten Historisches Museum 03.17.02, Inventar Sammlung Kappeler (unpaginiert), S. 51.

José Diaz Tabernero, Christian Hesse, Müstair, Kloster St. Johann, Bd. 2: Münzen und Medaillen (Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich, Bd. 16.2), Zürich 2004, S. 169.

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