Gebäckmodel in Form einer aufgeschnittenen Kakaofrucht

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Hohlform einer linsenförmigen offenen Schote.

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit der Zugabe von gemahlenen Anissamen entstand der Teig für Anisbrötli.
Das warme Kakaogetränk (Schokolade), gesüsst mit Zucker, wie auch das Sammeln von botanischen Raritäten aus fernen Ländern war im 17. Jh. in begüterten Kreisen beliebt.
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Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
um 1660
L. 10.2, B. 4.4, T. 1.3 cm
Irdenware, modelgeformt
T 24911
Hans Peter Widmer, Cornelia Stäheli, Schaffhauser Tonmodel, Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn, Katalog zur Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 1999/2000, S. 33–34.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 18–19, S. 149, Nr. 226.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät, Botanik