Grafik: Kleines Andachtsbild mit Jesus Christus am Kreuz und exkorporiertem Heiligsten Herzens Jesu, Ausschnitt der Skulptur des Hochaltars der Kapelle im Collegium Canisianum in Innsbruck

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Die Skulptur gehört zum Hochaltar, der von Josef Bachlechner (1921–1979) aus Hall in Tirol entworfen und ausgeführt wurde.

Das Collegium Canisianum in Innsbruck an der Tschurtschenthalerstraße 7 wurde 1910/11 als Theologenkonvikt (Wohngemeinschaft für Theologiestudenten) der Jesuiten im neuromanischen Stil errichtet.
Das Institut ist nach dem ersten deutschsprachigen Jesuiten, Petrus Canisius (1521–1597) benannt. Seit 1911 trägt das Collegium, dessen Ursprünge bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen, seinen Namen.
Die katholische Kirche verehrt seit dem frühen Mittelalter das Heiligste Herz Jesu als Symbol der Liebe. Der Ursprung des Kults geht auf die Worte von Apostel Johannes 19, 33–34 zurück, wonach das durchbohrte Herz die Quelle der Sakramente darstellen würde. In der 2. Hälfte des 19. Jhs. und im 20. Jh. wurde diese Frömmigkeit mittels päpstlicher Rundschreiben verstärkt. Zuletzt bezog sich Papst Benedikt XVI. (2005–2013) in seiner «Enzyklika Deus Caritas est» 2005 auf das durchbohrte Herz Jesu und rief zu einer Erneuerung der Herz-Jesu-Frömmigkeit im Herz-Jesu-Monat Juni auf.
Am ersten Freitag im Monat wird das Herz Jesu gefeiert.
In Österreich und im Südtirol wird der Herz-Jesu-Sonntag am zweiten Sonntag nach dem Fronleichnamsfest mit Prozessionen zelebriert. Unter anderem im Raum Bozen werden Herz-Jesu-Feuer entzündet.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Tyrolia, Verlagshaus und Druckerei, gegründet 1888
1911–1934
H. 10.4, B. 6 cm
Rastertiefdruck und Buchdruck auf Papier
T 30360
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Getrude Friedrichkeit, Jesu-Herz-Verehrung, Religion, Rituale und Symbole heute (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag, Reihe Ethnologie, Bd. 2), Marburg 2010.
Schlagwörter: Druckgrafik, Fotografie, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Symbol