Glasmalerei: Willkommscheibe von Hans Ludwig und seiner Frau Ursula Vogt von Landschlacht

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Freiburg i. Ü.)

Der breitbeinig stehende bärtige Hans Ludwig mit Gabelstock (Auflage für das Gewehr), geschultertem Gewehr mit rauchender Lunte, gegürtetem Schwert und Federhut blickt zu seiner Frau Ursula Vogt, die ihm einen Deckelkelch reicht. Sie trägt reiche Kleidung mit einer weissen Haube, weisser Halskrause, Kleid mit Oberteil aus Brokat, plissiertem rotem Rock und weissem besticktem Überrock. An ihrem Gürtel trägt sie den Beutel mit dem Essbesteck. In ihrer Linken hält sie Handschuhe.
Seitliche Säulen rahmen das Paar, sie stehen auf einem Boden mit perspektivisch gestalteten Fliesen, die an eine Balustrade grenzen.
Im Oberlicht sind zwei Szenen vom biblischen Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt 20, 1–16) aus dem Neuen Testament dargestellt. Rechts fünf arbeitende Männer mit Hacken in umzäumtem Weinberg, links zwei Männer, die beim Weinbergbesitzer den Lohn abholen.
Unten Kartusche mit Inschrift: «Hans Ludwig vo Langtschlacht ursula Vögtin sein Ehfroin 1617». In der Mitte Wappen von Hans Ludwig.

Die Scheibe gehörte zur Sammlung von Johann Niklaus Vincent (1785–1865) in Konstanz, der in den Jahren von 1816 bis 1865 Glasgemälde zusammentrug, die 1891 von seinen Erben in Konstanz versteigert wurden. Die Scheibe wird zwar im Sammlungskatalog erwähnt, sie erscheint jedoch nicht im Auktionskatalog und kam daher nicht in die Versteigerung. Vielmehr blieb sie in der Familie Vincent. 2020 erwarb das Museum das Stück von den Nachkommen des Seidenhändlers.

1617

Lichtmass H. 31.1, B. 20.5 cm

Farbloses und farbiges Glas, rotes, rückseitig ausgeschliffenes Überfangglas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe, Verbleiung

T 29999

https://vitrosearch.ch/de/objects/2711770, aufgerufen am 22.01.2024.

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