Glasmalerei: Scheibe mit Allianzwappen der Agnes Muntprat und des Heinrich Lanz von Liebenfels, Stadtammann von Konstanz, Gerichtsherr von Gündelhart und Thurberg, gestiftet in das Rathaus von Ermatingen

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vor blauem Damastgrund steht auf grünem Rasengrund eine Edeldame in gelb damasziertem Gewand und weissem Federhut als Schildhalterin zwischen den sich leicht zuneigenden Vollwappen des Stifterpaares. Seitlich erheben sich gelbe Kandelabersäulen, die einen Astwerkbogen stützen.
Im Oberbild sind zwei Szenen zum Thema Weiberlist bzw, Weibermacht und Männertorheit dargestellt. Links ist in einer Baumlandschaft Phyllis abgebildet, wie sie auf Aristoteles reitet und rechts schneidet Dalilah Samson das Haar ab.
Die Scheiben T 6444–T 6447 stammen aus dem alten Rathaus in Ermatingen an der Hauptstrasse 88, das 1968/1969 abgebrochen wurde.

1520 bedienten sich die Ermatinger eines Brauchs, der damals üblich war. Sie baten die Eidgenossen, ihnen Wappenscheiben ins Rathaus zu stiften.

Heinrich Lanz von Liebenfels (gest. 1534) war der Sohn des Baders Hans Lanz von Liebenfels, Hofmeister und Rat des Herzogs Sigmund von Österreich, und der Anna Brun von Tettikofen. Sein Vater hatte 1474 Konstanz verlassen, um sich in Liebenfels bei Mammern (Bezirk Frauenfeld) anzusiedeln, wo er vom Konstanzer Bischof mit der dortigen Burg belehnt wurde. Seither nannte sich die Familie Lanz von Liebenfels.
Heinrich Lanz von Liebenfels war Stadtammann in Konstanz und seit 1489 Herr zu Liebenfels. Um 1510 erscheint er als Gerichtsherr zu Gündelhart und 1502–1534 als Gerichtsherr von Thurberg.
Stillhart, Ludwig (gest. 1537), Glasmaler
1521
H. 63, B. 48 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot
T 6445
https://vitrosearch.ch/de/objects/2655273, aufgerufen am 12.01.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Herrschaft, Heraldik, Allegorie, Mythologie