Grafik: Kleines Andachtsbild mit der Vision vom hl. Franziskus mit Jesus Christus

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Darstellung einer Szene gemäss den Schilderungen vom Apostel Matthäus. Während einer Messe im Jahr 1208 vernahm Franziskus in der Kirche San Damiano eine Stimme, die vom Kreuz herab zu ihm sprach und ihn aufforderte, in die Welt zu gehen, allem Besitz zu entsagen und Gutes zu tun (Mt 10, 5–14).

Nach dem Gemälde «Der heilige Franziskus umarmt Christus am Kreuz» von Murillo Bartolomé Esteban (1618–1682), um 1668, im Museo de Bellas Artes in Sevilla.
1911 eröffnete Louis Rouart (1875–1964) am Place Saint-Sulpice 6 in Paris ein Verlagshaus mit Buchhandlung, das sich neben christlicher Literatur auf die druckgrafische Reproduktion sakraler Bildwerke der Malerei und Plastik spezialisierte. Dem Verleger war es ein Anliegen, hochwertige religiöse Abbildungen für ein breites Publikum zu publizieren, um so das Sentimentale und Theatralische im sulpicianischen Stil wie auch akademische Bildfindungen eindämmen zu können. Neben der Vervielfältigung alter Meister wie Tizian schufen zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen Werke für das Unternehmen. Zudem kooperierte der Verlag mit den Ateliers d'Art Sacré (1919–1947), einer künstlerischen Bewegung in Paris, die in ihren Werkstätten Malerinnen und Plastiker ausbildete, um die religiöse Kunst in ähnlicher Absicht wie Rouart zu reformieren.
Das Verlagshaus Rouart lässt sich mit dem 1841 in Düsseldorf gegründeten Verein zur Verbreitung religiöser Bilder vergleichen, der ebenfalls zum Ziel hatte, druckgrafische Devotionalien vom Kitsch zu befreien und sie preisgünstig unter die Leute zu bringen. Auch der Düsseldorfer Verein arbeitete mit einer Lehranstalt zusammen, und zwar der Kunstakademie Düsseldorf.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Librairie de l'Art catholique (1911–1970), Verlagshaus und Buchhandlung in Paris
um 1920
H. 11.1, B. 7 cm
Heliogravur auf Velinpapier
T 30392.1–4
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Fotografie, Druckgrafik, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche